Dienstag, 21. Juni 2016

Peru - Cusco bis Puno

29. Mai bis 8. Juni 2016

In Cusco wurden wir vom Fahrer des vorausgebuchten Hotels direkt am Bahnhof abgeholt. Wir waren erstaunt, dass wir bereits nach ein paar Minuten am Ziel, dem Samblena Inn, angekommen sind. Hatten wir nicht ein Hotel viel weiter in der Altstadt und sozusagen im Kern von Cusco gebucht? An der Rezeption wurden wir dann aufgeklärt: Unser gebuchtes Hotel hatte einen Wasserschaden und wir wurden deshalb in einem viel besseren und neueren Hotel der gleichen Kette untergebracht, mit der Möglichkeit, am darauffolgenden Tag nach Wunsch in unser vorgebuchtes Hotel wechseln zu können. Etwas mürrisch und verwirrt gingen wir daraufhin ins Bett. Am kommenden Tag entdeckten wir dann nicht nur die wunderschöne Innenstadt von Cusco sondern auch das Hotel Samblena im Stadtkern. Die Putzfrau erklärte uns, dass das Hotel am Vorabend ausgebucht war. Von einem Wasserschaden wusste sie jedoch nichts?! Da die Zimmer aber deutlich kleiner und nicht so sauber waren, entschlossen wir uns, im bereits eingecheckten Hotel zu bleiben. Vorfälle wie dieser verfolgen uns immer wieder und durch ganz Peru. Weshalb uns die Peruaner nicht einfach mit der Wahrheit konfrontierten ist uns bis jetzt ein Rätsel.


Am 3. Tag in Cusco entschieden wir uns, bei einer Agentur eine eintägige Tour zu den Rainbow Mountains zu buchen. Diese 5h Wanderung mit grandiosem Bergpanorama und Gipfelsturm auf über 5'000 m ü. M. war definitiv ein einmaliges Erlebnis. Da ist es auch leicht, in den sauren Apfel zu beissen und frühmorgens um 3 Uhr vor dem Hotel bereit zu stehen, um vom Tourguide empfangen zu werden. Als wir dann aber 1.5h an Zeit verloren, weil der Guide alle Tourteilnehmenden zuerst einsammeln musste und teilweise nicht wusste, wo sich deren Hotels befanden, riss uns dann doch fast der Geduldsfaden. So verliessen wir Cusco erst um halb 5 Uhr morgens und fuhren erst noch an unserem Hotel vorbei! M.V. aus Ae. (Name von der Redaktion geändert) wandte sich noch erzürnt an unseren Guide, welche aber eine völlig erstaunt Miene aufsetzte und unser Anliegen nicht zu verstehen schien. Nach einer zügigen Fahrt waren alle froh und vollen Mutes, endlich in einer sehr beeindruckenden Natur loslaufen zu können. Gleichzeitig erfuhren wir noch kurz vom Guide, dass der Bus bereits um 13 Uhr wieder abfahren muss! Die Strasse sei danach wegen Bauarbeiten gesperrt. ABER: 3 Stunden hoch und 2 Stunden zurück OHNE Pause war doch der Anhaltspunkt… und es war doch bereits 8 Uhr?? Wie sollte dieser Plan wohl aufgehen? Die Frage verhallte leider in der fernen Bergwelt, den unser Guide war bereits losmarschiert, über alle Wolken und ausser Sichtweite.


Die Wanderung war trotz den vielen Unannehmlichkeiten ausserordentlich schön und eindrücklich. Die Gruppe hatte sich entschieden, sich nicht stressen zu lassen und so wanderten wir neben Alpaca-Herden, entlang von kleinen Bergdörfern und immerfort umgeben von einer grossartigen Bergwelt stetig aufwärts in Richtung noch dünnerer Luft. Viele der Gruppe gaben sich geschlagen und mieteten von Einheimischen Pferde, die sie trugen. Uns machte die enorme Höhe natürlich auch mit jedem Schritt mehr zu schaffen. Aber wir schnauften und torkelten uns tapfer dem Gipfel entgegen, wo wir schlussendlich nicht nur wegen der Höhe, sondern auch aufgrund der regenbogenartigen Farben der Felsen regelrecht atem- und sprachlos waren. Aus unerklärlichen Gründen schaffte es die Gruppe dann natürlich nicht rechtzeitig zum Bus und wir fuhren trotz «Strassensperre» dem Tal entgegen. Geschätzte fünf Mal musste unser Busfahrer mit Bauarbeitern verhandeln und diese zur Unterbrechung ihrer Arbeit überzeugen. Es wurden Bagger und Lastwagen auf die Seite geschafft oder Brücken notdürftig für uns geflickt. Entgegen unserem Empfinden, war unser Guide enorm zufrieden mit der eigenen Tagesleistung und wohl ein wenig frustriert, als sie am Abend von keinem Teilnehmenden ein Trinkgeld empfing.


Unser zweiter Ausflug von Cusco aus führt uns auf die 3-tägige All-inclusive Tour zum Machu Picchu. Zufrieden, dass wir hier im Gegenzug zum überbezahlten Rainbow Mountain Ausflug ein Schnäppchen (90$) gemacht haben, liessen wir das Gepäck im inzwischen gewechselten Hotel, Monasterio del Inka, zurück und stiegen um 7:30 Uhr am kommenden Morgen in den Bus nach Hydroelectrica. Natürlich konnte die 6-stündige Bustour erneut nicht sofort starten, den wir verbrachten auch hier eine Stunde mit dem Einsammeln anderer Gäste. Mittlerweile über solche Dinge nur noch am Lächeln ging es dann aber glücklicherweise nahezu ohne Unterbruch weiter. Natürlich verdiente sich der Fahrer noch ein wenig etwas dazu, indem er ein paar Autostopper und eine Peruanerin unterwegs auflud. Besonders die letzte Stunde Fahrt wurde uns nie langweilig, weil wir auf einer holprigen, staubigen Strasse direkt an der abgrundtiefen Klippe entlang fuhren und dabei unzählige Male ein Flussbett (mit fliessendem Wasser!) überqueren oder einem entgegenkommenden, staubaufwirbelndem Auto ausweichen mussten.


Die anschliessende Wanderung führte durch ein tiefes Tal im Nebelwald und wir wanderten für 3h entlang dem Colca Fluss und der Bahngleise in Richtung Aquas Calientes. Müde stolperten wir am Abend in unser immerfort feuchtes und kaltes Hotelzimmer, wo wir uns nur für kurze Zeit ausruhen konnten. Schon um 3:30 Uhr am kommenden Morgen läutete der Wecker! An die 4'000 Besucher möchten derzeit täglich dieses eine, der sieben neuen Weltwunder besuchen und streben entweder zu Fuss oder per Bus dem Berg entgegen. Unsere Beine waren dann auch erleichtert, als wir nach 1h Treppensteigen die Eingangstore von Machu Picchu und dahinter bereits erste Ruinen entdeckten. Den Tag verbrachten wir mit weiteren Wanderungen Richtung Machu Picchu Mountain und Sonnentor. Natürlich bestaunten wir die Ruinen auch von nahem und verarbeiten die gesammelten Eindrücke, indem wir über den Mittag für eine Stunde im Schatten der Parkbäume ein gemütliches Nickerchen hielten ;-). Da der «normale» Tourist bereits nach kurzer Zeit wieder abreist, hatten wir den Berg mit seiner Ruine am Nachmittag nahezu für uns alleine und genossen die einzigartige Aussicht entsprechend ausgiebig.


Tschüss Cusco! Das Taxi fuhr uns ein paar Tage später zum Busbahnhof wo wir uns zum Schalter der Organisation Transzela begaben. Bereits Tage zuvor hatten wir uns das Ticket und zwei Sitzplätze im doppelstöckigen Bus, direkt vorne beim Panoramafenster gebucht. Super! Wir freuten uns extrem auf dieses Erlebnis aber…die peruanische Organisation machte uns wieder einmal ein Strich durch die Rechnung! Der überfreundliche Mann beim Schalter erklärte uns, dass der Bus aufgrund eines technischen Defektes leider nicht fahren kann. Es wurde uns aber angeboten, mit einer anderen, qualitativ gleichwertigen Organisation zu fahren oder das Geld zurück zu erhalten. Naja, enttäuscht, die schönen Plätze verloren zu haben, wählten wir dennoch die erste Option und gaben uns schlussendlich mit den Sitzen im zweiten Stock, in der dritten Reihe zufrieden. Ärgerlich nur und leider nicht erstaunt, sahen wir dann den anscheinend defekten Bus direkt neben unserem geparkt. Auf unser Nachfragen wussten mehrere Angestellte nichts von einem angeblichen Defekt und der Bus fuhr auch gleichzeitig mit unserem, vollgebucht, ab!


Nach einer super angenehmen Fahrt kamen wir in Puno an. Wir verbrachten diese letzten zwei Tage in Peru vor allem mit einem grossen Highlight, dem Besuch der «Uros-Inseln» auf dem Titicaca See. Gemäss Aussage von unserem Guide seien diese Inseln aus Stroh, welche auf dem höchst gelegenen See der Welt schwimmen, teilweise immer noch bewohnt?! Naja…und ein Einzelnes, der unzähligen Andenken, welche auf den Inseln verkauft werden, ist bestimmt auch von Hand gemacht und kommt nicht aus China ;-) so jedenfalls unser Empfinden. Aber insgesamt war die Tour und die schwimmenden Inseln für uns sehr eindrücklich, wenn auch deren Durchführung und der damit verbundene Besuch einer «Uros-Familie» ein wenig sehr touristisch übertrieben dargestellt wurde.


Ein wenig aufgeregt schliefen wir an diesem Abend im Hostel ein. Vor uns stand eine weitere Busfahrt in eine neue Welt. Die kleine Stadt Copacabana, welche sich gleich nach der Grenze im unbekannten Bolivien befindet und der damit verbundene Grenzübergang war unser nächstes Ziel…

Plaza des Armas in Cusco






Jummy - Fleisch vom Markt..






Inka-Mauer in Cusco


Inka-Cola: Drei Mal getrunken: ein erstes Mal, ein letzes Mal und nie wieder... viel zu süss!


Unser "Blog-Office" in Cusco
Fotos vom Tourbus sind immer wichtig... sonst fährt er noch ohne einen ab! :-)




Rainbow Mountains


Geschafft - zusammen das erste Mal auf einem 5'000er
Lama im Galopp...
Inka-Klo - no comment
















Gate zu Hydroelectrica
Auf dem Weg nach Hydroelectrica...
.. immer nahe am Abgrund... aiaiai Augen zu und durch!










Machu Picchu


Aussicht vom Machu Picchu Mountain




Finde das Lama ;-)


Inka Treppen Treppen Treppen.. es wollte nicht mehr aufhören...


















Im Luxusbus nach Puno
Uros Inseln



















Puno



1 Kommentar:

  1. Hoi zäme, habe mich gerade durch den neuesten Post durchgelesen... und in Erinnerungen geschwelgt, als ich in Peru weilte und auch auf dem Inca-Trail nach Macchu Picchu unterwegs war...!!! Schmunzeln musste ich auch ab euren Transportabenteuern... Hoffe ihr seit gut weitergereist, bin ja schon gespannt, wie es euch beim Salzsee in Bolivien so gefällt, dort möchte ich auch unbedingt mal hin...!! Ansonsten, bei uns die letzten zwei Tage Sonnenschein, brutale Hitze, seit gestern Abend schwere Unwetter und jetzt wieder angenehm kühle Temperaturen... auso, läbit Wohl und gniessets!!!! PS: in einer halben Stunde schlagen wir die Polen, HOOPPP SCHWIIZ...!!!!

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