Sonntag, 10. Juli 2016

Chile - San Pedro de Atacama

25. bis 28. Juni 2016

Es war noch am Morgen früh als wir beim Grenzübergang Bolivien/Chile ankamen. Aufgrund der enormen Kälte und des starken Windes bevorzugte die gesamte Reisegruppe, in unserem Geländewagen eingequetscht auszuharren und auf unseren Bus nach San Pedro de Atacama in Chile zu warteten. Leider wusste aber nicht einmal unser Guide, wann genau der Bus kommen würde und so wateten wir über eine Stunde bis wir uns endlich von den anderen "Insassen" verabschieden konnten. Diese fuhren noch am selben Tag 6 h nach Uyuni zurück und waren nur wegen uns eine halbe Stunde in die falsche Richtung gefahren um dann dort zu warten... . Wir hingegen waren sehr froh, als wir nach einer kurzen Busfahrt das Zollgebäude von San Pedro de Atacama sahen und problemlos nach Chile einreisen konnten.

Die ersten zwei Nächte verbrachten wir in einem sehr familiären Campingplatz, 3 km ausserhalb von San Pedro, wo wir auf Claudia und Andi aus der Schweiz trafen. Bei ein paar gemütlichen Fläschchen Wein kochten wir uns ein feines Abendessen und genossen es, uns wieder einmal auf schweizerdeutsch auszutauschen.

Voller Tatendrang machten wir uns dann am kommenden Morgen mit zwei Fahrrädern vom Campingplatz auf, um die Stadt zu erkunden. Leider hatten wir nicht mit zwei Sachen gerechnet: Kaum in der Stadt angekommen löste sich das hintere Ritzel von Sandro's Fahrrad, was ein Treten unmöglich machte. Diverse Versuche, das Fahrrad mit Gegenständen wie Draht, Tape oder ein Migros Säckli zu Reparieren scheiterten leider kläglich. (Schleichwerbung: Das Migros Säckli hielt am Längsten :-) ). Nun, alles halb so wild dachten wir und meinten, die 3 km locker zurück laufen zu können aber... weshalb wurde es auf einmal so dunkel? Nun, San Pedro de Atacama befindet sich immer noch inmitten der Atacama Wüste und wenn der Wind aufkommt... ja: es war ein sehr starker Sandsturm der uns die volle Strecke entgegen stürmte und bewies, dass feiner Sand wirklich in jede noch so kleine Ritze passt. Jack, der Haushund vom Camping, begleitete uns zu unserem Erstaunen seit dem Morgen und wich sogar währen dem Sandsturm nicht von unserer Seite. Komischerweise taten es ihm immer mehr andere Hunde gleich und so kehrten wir nach einem längeren Fussmarsch, voller Sand und Staub, mit insgesamt vier Hunden zum Campingplatz zurück!

Um San Pedro noch besser erleben zu können, buchten wir uns in den kommenden Nächten im wunderschönen Hostel Campo Base ein Zimmer. Dieses bietet neben einem super Frühstück auch freundliches Personal, angenehme Zimmer mit Heizung und einen schnellen Internetempfang. Eigentlich alles perfekt... wenn nicht plötzlich während dem Duschen das warme Wasser abstellt und dadurch eine klitschnasse Frau dazu genötigt wird, den Zorn der Götter heraufzubeschwören und diesen dem armen Mann am Tresen auch kundtut...

Nachdem wir die Pflichttour für Touristen ins „Vale de la Luna“ abgehackt hatten und uns vornahmen, nicht mehr an solchen Touren teilzunehmen, mieteten wir uns am kommenden Tag zwei Bikes und fuhren auf eigene Faust ins Quebra del Diabolo, einem Tal in der Atacama Wüste. Kurz vor dem verlassen der Stadt begegneten wir erneut Jack der sich sofort an uns erinnerte und uns wiederum folgte. Seine heutige Begleitung, ein schwarzer Hund (wir nannten in Black) zeigte auch grosses Interesse an uns und so setzen wir unseren Weg zu viert, mit Black-Jack im Schlepptau, fort. Wir genossen einen unglaublichen Tag mit spektakulärer Aussicht und immerfort bewacht von zwei der wohl treusten Hunde dieser Welt, bevor wir uns am Abend das Finale des Copa America (Chile vs. Argentinien) in einem Pub anschauten. Leider feierten die Chilenen ihren Sieg derart ausgiebig, dass unsere Kleidung nicht ganz trocken blieb und so suchten wir nach dem Spiel schnell das Weite.

Nach einem heissen Bad am Folgetag in den Termas de Puritama, einem warmen Fluss mit über 8 Plantschbecken, verabschiedeten wir uns bereits wieder von Chile und reisten Richtung Salta in Argentinien. Zum letzten Mal warfen wir einen Blick in diese von Steinen besetzte, von Vulkanen und Lagunen beherrschte und eindrückliche, wunderschöne Atacama Wüste, bevor wir die Grenze ins Nachbarland passierten.


Sandro am "Schrottvelo" vom Camping reparieren, Jack (Hund vom Camping) schaut zu :-)

Vale de la Luna


Sonnenuntergang im Vale de la Luna
Start der Velotour ins Quebra del Diabolo




Jack am posen
Sandro mit Jack
Mirjam mit Jack und Black
Sandro mit "Black-Jack"
On top of the world...
Wandern ist des Sondro's Lust...


Zum Teil etwas enge Passagen...
...und feuchte Flussdurchquerungen!
Termas Puritama


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